Dienstag, 2. August 2011

Es wäre zu schön gewesen

In der letzten Nachtschicht lagen Freud und Leid sehr nahe beieinander.
Ich bekomme den Auftrag einen Fahrgast im Restaurant Zu..er..nt (Mist Funkloch) abzuholen. Dort angekommen kam ich noch nichtmal dazu auszusteigen und drinnen Bescheid zu geben, dass ich da bin.
Mein Auto wurde sofort von einem sehr gehetzten Männlein gestürmt und mir wurden die Worte:
"Ich muss nach Frankfurt zum Bahnhof. Mein Zug nach Köln geht in ner halben Stunde. Schaffen wir das???" entgegengeworfen. Kurz überlegt und gesagt: Sicher doch. In zwanzig Minütchen sind wir da. Also Attacke!
Die Strassen waren frei, die Ampeln grün und so konnte ich den Onkel entspannt seinem Ziel zuführen.
Er hatte scheinbar ein ziemliches Redebedürftniss was offenbar am Vino lag. Heute hier Meeting gehabt...blabla...morgen früh in Köln...blabla...muss noch...blabla....
Etwa auf halbem Weg wurde er Jäh vom Gebimmel seinen Handys unterbrochen (Melodie: Spiel mir das Lied vom Tod :D irgendwie treffend)
Seine Worte waren in etwa: Ja?...nee kann nicht sein das liegt hier neben mir... doch doch ganz sicher... Moment.... MIST DIE TASCHE IST LEER! So ne Schei. So ne verdammte Schei...Ähh ja ich komm.
Da ich den Verdacht hatte, dass der Onkel etwas hat liegen lassen habe ich schonmal den Bremsschirm geöffnet und die Landeklappen ausgefahren. Er sagte mir, dass er seinen Schläpptop im Restaurant hat liegenlassen. Also zurück!
Er machte sich über sein Smartphone her und suchte nach ner anderen Zugverbindung nach Köln. Da es in der Nacht keine mehr gab fragte er ganz vorsichtig was es ihn denn Kosten würde wenn ich ihn fahren würde.
KATSCHING!!!!
Naja, wenn man das Ganze über die Uhr laufen lässt dann kommen so in etwa 350 bis 370 Öcken dabei raus. Ich bot ihm 300 glatt an und er war sofort einverstanden.
Mittlerweile klingelte sein Tel erneut und sein Gesprächspartner teilte ihm mit, dass er mittlerweile samt Läppi zu hause sei. Also Ziel geändert und zur angegebenen Adresse getourt.
Bis dato hatte ich immernoch ein leichtes, jedoch nicht zu verkennendes Grinsen im Gesicht. Dies sollte sich jetzt aber ändern.
Er stieg an der Adresse aus, ging zur Tür und klingelte.
Geöffnet wurde diese von einer... ich sag mal gut aussehenden Dame. Nach kurzem Gespräch kam der Onkel -ohne Läppi- zurück, bezahlte mich mit den Worten er verbringe die Nacht hier und fährt morgen mit dem ersten Zug.
Nun hatte ich ein VERDAMMTE SCHEI. auf den Lippen und der Onkel ein leichtes, jedoch nicht zu verkennendes Grinsen im Gesicht.
Wir Männer sind doch alle gleich.....

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